Hosenmatz

Hosenmatz
Hose:
Mhd. hose, ahd. hosa »Bekleidung der ‹Unter›schenkel samt den Füßen«, asächs. hosa »eine Art Jagdstrumpf«, aengl. hosa »Strumpf, Bein- oder Fußbekleidung«, aisl. hosa »Langstrumpf, Hose« gehen auf germ. *husōn- zurück, das in altgermanischer Zeit wahrscheinlich die mit Riemen um die Unterschenkel geschnürten Tuch- oder Lederlappen bezeichnete. Das germ. Wort gehört im Sinne von »Hülle, Bedeckung« zu der weit verästelten idg. Wortgruppe der Wurzel *‹s›keu- »bedecken, umhüllen« (vgl. Scheune) und ist näher verwandt mit den Sippen von Haus und Hort. – Bis zum Beginn der Neuzeit bezeichnete »Hose« im Dt. lediglich die Bekleidung der ‹Unter›schenkel samt den Füßen, während das nicht mehr gebräuchliche Bruch (beachte engl. breeches) die Bekleidung des Unterleibs samt den Oberschenkeln bezeichnete. Als im 16. Jh. ein Kleidungsstück in Gebrauch kam, das den Unterleib und die Schenkel bis an die Füße bedeckte, ging »Hose« auf dieses Kleidungsstück über. – Nach der Ähnlichkeit mit der Form einer Hose bzw. eines Hosenbeins spricht man auch von Wasserhose (18. Jh.) und Windhose (19. Jh.), beachte engl. hose, das auch »Schlauch« bedeutet. – Zus.: Hosenmatz (20. Jh.; Mätzchen); Hosenträger (19. Jh.).
Mätzchen:
Der ugs. Ausdruck für »Possen, Unsinn; Kunstgriff, Trick« ist eine Verkleinerungsbildung zu dem heute veralteten Substantiv »Matz« »törichter, alberner Kerl«. Dies ist eine Koseform des männlichen Vornamens Matthias (wie »Hinz« zu »Heinrich« und »Kunz« zu »Konrad«). Als zweiter Bestandteil steckt »Matz« in den Zusammensetzungen Hemdenmatz, Hosenmatz und Piepmatz. Wohl erst aus »Hemdenmatz« oder »Hosenmatz« gekürzt ist Matz familiär für »kleines ‹niedliches› Kind«.

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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